Wohin geht die Reise, Deutschland?
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen glaubt weder an Steuersenkungen nach der Wahl noch an die von der Bundesregierung beschlossene Rentengarantie.
Das macht Mut. Zeigt es doch, dass der Souverän, der am 27. September an die Urne tritt, ganz realistische Vorstellungen von der Lage der Dinge hat. Überhaupt zeigt der vielgeschmähte und angeblich so verdrossene Bürger ein beruhigendes Maß an Realitätssinn und Optimismus, mithin Eigenschaften, die von allen Seiten immer wieder gerne gefordert wurden und werden. Wo sich Medien und Politik mit apokalyptischen Horrorszenarien überschlugen, kaufte sich der normale Mensch immer noch einen neuen Fernseher oder fuhr frohgemut in den Urlaub. Wo mancher Abgeordnete insgeheim manchmal mit seinen Wählern haderte und am liebsten aus eigener Weisheit und Kalkül Politik machen würde, tritt nun nach vier Jahren ein ziemlich abgeklärter, nicht wirklich zu erschütternder Bürger wieder zur Wahl und wird ganz unaufgeregt für neue Mehrheiten sorgen. Es wäre gut, wenn die Politik diese Leistung zu schätzen wüsste und den Wähler mit Halbwahrheiten und taktischen Spielchen verschonen würde. Er hätte es verdient.
[von Matthias Fischer, Geschäftsführer Staatspolitische Gesellschaft Hamburg]
Die Spitzenkandidaten:
Angela Merkel * 17.7.1954 in Hamburg |
Demokratie ist nicht immer eine Sache von einsamen Entscheidungen, sondern in der Regel ein Geschäft der Meinungsbildung vieler. |
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Frank-Walter Steinmeier * 5.1.1956 in Deltmold |
Politische Klugheit verlangt, dass man beim Kampf für das Gute die richtigen Mittel anwendet. |
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Claudia Roth * 15.5.1955 in Ulm |
Scheibchenweise kommen täglich neue Rezepte aus der Giftküche von Innenminister Schäuble an das Licht der Öffentlichkeit mit gefährlichen Nebenwirkungen für den Rechtsstaat. |
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Oskar Lafontaine * 16.9.1943 in Saarlouis |
Dass der Grundwert der Solidarität und der sozialen Gerechtigkeit nicht verloren gehen darf, diese Idee hat immer noch Strahlkraft für die Menschen und überzeugt vor allem unsere Jugend. |
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Gregor Gysi * 16.1.1948 in Berlin |
Der Sozialismus ist an strukturellen Fehlern gescheitert: Mangel an Demokratie, Mangel an Ökologie und Mangel an Effizienz. |
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Guido Westerwelle * 27.12.1961 in Bad Honnef |
Der Mittelstand schafft 80 Prozent der Ausbildungsplätze und mehr als 60 Prozent der neuen Arbeitsplätze. Mittelstandsförderung ist Arbeitnehmerpolitik. |
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Karl-Theodor zu Guttenberg * 5.12.1971 in München |
Ökologie ist nicht als Badeschlappenthema zu begreifen, sondern als wirtschaftliche Chance. |
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Auch diese Wahl bestätigt einmal mehr meine These, dass der Auftritt, die Verpackung wichtiger ist als der Inhalt. Wenn Sie selbst erfolgreich werden wollen, sollten Sie deshalb mehr an Ihren rhetorischen Fähigkeiten feilen, als Zeit in den Inhalt zu stecken.
Die bisherigen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland:
Gerhard Schröder * 7.4.1944 in Mossenberg |
Politik hat zu steuern, nicht zu rudern, Resultate zu fördern statt Regeln vorzuschreiben. |
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Helmut Kohl * 3.4.1930 in Ludwigshafen |
Der Atem der Geschichte weht länger als die Amtszeit eines Parlaments. |
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Helmut Schmidt * 23.12.1918 in Hamburg |
Die Demokratie lebt vom Kompromiss. Wer keine Kompromisse machen kann, ist für die Demokratie nicht zu gebrauchen. |
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Willy Brandt |
Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt. |
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Kurt-Georg Kiesinger |
Ich habe manchmal das Gefühl gehabt: Ich bin eher Inhaber einer Reparaturwerkstatt als der eines Großbetriebs. |
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Ludwig Erhard |
Der Wert der menschlichen Arbeit wächst mit der Weite des Wirtschaftsgebietes. Wir müssen uns mit aller Macht aus der Isolierung lösen. |
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Konrad Adenauer |
Bei der Arbeit des Parlaments spielt die Opposition eine wesentliche Rolle. Nicht eine Rolle der Behinderung, sondern eine Rolle der Erläuterung und eine Rolle der Ergänzung. |
Wenn Sie immer noch nicht genug über und von Politikern gelesen haben, dann suchen Sie doch selbst. Falls Sie genügend Informationen haben, dann können Sie jetzt mit gutem Gewissen zur Bundestagswahl gehen, wenn Sie denn wählen dürfen. Aber wenn Sie wählen dürfen, dann gehen Sie bitte wählen, damit wir eine Zukunft bekommen, für die die Mehrheit die Stimme abgegeben hat. Es könnte fatal werden, wenn wir eine Zukunft bekämen, für die die Minderheit gestimmt hat, weil die Mehrheit nicht wählen geht.