Der Bundespräsident wird von der Bundesversammlung gemäß Art 54 GG gewählt.
Die Bundesversammlung besteht aus den Mitgliedern des deutschen Bundestages und einer gleich großen Anzahl von Vertretern, die von den Landesvertretungen der Bundesländer gewählt und entsandt werden. Jedes Bundesland erhält dabei so viele Sitze, wie sich aus der Einwohneranzahl im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ergibt. Ergeben sich gleiche Sitzansprüche, die nicht erfüllt werden können (Begrenzung durch die Anzahl der Bundestagsmitglieder) entscheidet das Los über die Vergabe der strittigen Sitze.
Der Bundespräsident ist der höchste Repräsentant des Deutschen Volkes.
Viele Bundesbürger glauben, dass es egal ist, wer Bundespräsident wird, da er anscheinend keine große politische Bedeutung hat. Das ist ein Irrtum, denn in Zeiten der Krise, bei schwierigen Mehrheitsverhältnissen im Deutschen Bundestag hat der Bundespräsident große politische Macht, lediglich im Alltagsgeschäft tritt er nicht so stark in Erscheinung. Die Geringschätzung des Amtes rührt zum Teil aber auch noch von Heinrich Lübke her, der als Bundespräsident von 1959 bis 1969 eine sehr beklagenswerte Rolle spielte. Rhetorisch ungeschickt ließ er praktisch kein Fettnäpfchen aus, heute könnte man glauben, das Prinz Philip bei ihm in die Lehre gegangen ist. Trotz der erwiesenen Tolpatschigkeit wurde Heinrich Lübke aufgrund der schwierigen Situation innerhalb der CDU (nach dem Mauerbau durch die DDR 1961 und dem Kanzlerwechsel 1963 als Ludwig Erhard zum Nachfolger von Konrad Adenauer bestimmt wurde) 1964 wiedergewählt.
Am 23. Mai 2009 wurde Horst Köhler in eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewählt.
613 Stimmen waren genug
Bei 1224 Delegierten waren 613 Stimmen für die absolute Mehrheit nötig und exakt diese Stimmen wurden für Horst Köhler im ersten Wahlgang abgegeben. Union, FDP und die Freien Wähler hatten angekündigt Horst Köhler wählen zu wollen. Diese „Koalition“ verfügte über 614 Delegierte und offensichtlich hat nur eine Person anders gestimmt als sie vorher angekündigt hatte.
Herzlichen Glückwunsch Herr Bundespräsident. Wir wünschen Ihnen erneut eine so souveräne Amtsführung wie in Ihrer ersten Amtszeit.
Zur Wahl am 23. Mai 2009 standen:
Horst Köhler Bundespräsident seit dem 01. Juli 2004 |
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Gesine Schwan Bis September 2008 war Gesine Schwan Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). |
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Peter Sodann Er spielte den Hauptkommissar Bruno Ehrlicher in mehreren Folgen im Tatort. |
Die Amtsvorgänger von Horst Köhler:
Johannes Rau * 16. Januar 1931 in Wuppertal |
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Roman Herzog * 05. April 1934 in Landshut |
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Richard von Weizsäcker * 15. April 1920 in Stuttgart |
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Karl Carstens * 14. Dezember 1914 in Bremen |
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Walter Scheel * 08. Juli 1919 Höhscheid, Solingen |
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Gustav Heinemann |
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Heinrich Lübke * 14. Oktober 1894 in Enkhausen |
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Theodor Heuss * 31. Januar 1884 in Brackenheim |